RSV Fanclub

Dienstag, 18. November 2014

RÜCKBLICK BODENSEERUNDFAHRT 2014


Nachdem nun einige Zeit vergangen ist, ist es nun endlich soweit, und dieser Blog erhält wieder einen Sinn, denn in diesem Post könnt ihr die Bodenseerundfahrt 2014 nach einiger Zeit nocheinmal revue passieren lassen, also viel Spaß dabei. Am Ende des Posts gibt es sogar noch einige exklusive und nicht veröffentlichte Impressionen der vier Tage.


 

Bodenseerundfahrt (28.08.-31.08.2014)




Dieses Jahr war es wieder soweit, die Räder wurden gesattelt, die Koffer gepackt, denn es ging wieder einmal an den nahen Bodensee auf eine spannende Radtour einmal um ihn herum. Darum machte sich eine Gruppe von 17 Teilnehmern auf, einige schöne Tage auf dem Rad verbringen zu dürfen.
Die Reise begann am Donnerstag, den 28. August 2014, früh am Morgen (Für einige anscheinend auch viel zu früh am Morgen, doch jeder schafft es pünktlich zum vereinbarten Treffpunkt). Die letzten Gepäckstücke werden im Anhänger verstaut und es geht es auf zum Bahnhof nach Erzingen (hier noch im Auto). Nachdem dort jeder einen kleinen Papierschnipsel, der als Fahrkarte dient, erhalten hat, geht es auch schon los. Nach einer kurzen Fahrt (jetzt mit dem Zug) und einmaligen Umsteigen in Radolfzell (wo man zum ersten Mal die frische Bodenseeluft schnuppern kann) heißt es auch schon Endstation Konstanz.
Dort warteten schon unsere Fahrräder (im Vergleich zur Bodenseerundfahrt 2010 jedoch noch im Anhänger) auf uns. Die Zeit bis zur Abfahrt verging dann wie im Flug und einige mussten sich schon wirklich beeilen, um im "Schnellrestaurant zum güldenen M" ein mehr oder weniger (eher weniger) ausgewogenes Frühstück zu ergattern. Mehr oder weniger pünktlich (hier auch eher weniger) setzte sich der gesamte Tross dann in Bewegung (jetzt auf dem Fahrrad), um nach wenigen Metern schon wieder anzuhalten. Entlang der Bahntrasse führte uns die Strecke dann in die wohl schönsten Wohngegenden der Schweiz und das zum Glück auch ohne große Steigungen. Der erste große Halt war dann die Badhütte in Rohrschach, an dem sich so mancher schon einen Einstiegs-Sonnenbrand holte. Nach einer reichhaltigen Erfrischung im kühlen Nass (samt mysteriöser Reling-Boje, die vom Hersteller wahrscheinlich nicht für kindliche Spiele gedacht war) ging es auf schnellstem Weg zur nächsten Eisdiele. Davor machten wir jedoch noch die Bekanntschaft mit einem der vielen "freundlichen" Menschen die uns noch begegnen würden. Bei den Eisdielen angekommen, war die wohl wichtigste Frage, welche Sorte wo verfügbar ist. Nachdem sich jeder seine Wunschsorten zusammengesucht hatte (Wie uns Pauli zeigte kann man auch bei mehreren Eisdielen bestellen ohne mehrere Becher benutzen zu müssen), konnten wir noch kurz die vorbeifahrenden Luxuskarossen beobachten, bevor es auf eine wirklich lange Etappe ging (ungefähr 25 Meter, weil unbedingt auf der anderen Seite der Bahngleise noch ein Blumentopf umgeworfen werden musste). Vorbei am sonst immer besuchten Campingplatz in Altenrhein ging es dann weiter und nach kurzer Fahrt verließen wir die Schweiz und kamen ins Königreich von Conchita I., Österreich. Nach kurzer Restfahrt in einer weiten Auenlandschaft kamen wir auch schon an.
Nach einer kurzen Einweisung in das hochkomplexe und sehr ungewohnte Toilettenräume-Zugangs-und-Benutzungs-Konzept, begann jeder mit dem Aufbau der eigenen Schlafstätte. Dank verschiedenen Anti-Mücken-Sprays konnte jeder danach die aus der Heimat importierten Nudeln mit Soße genießen. Das Küchenteam war jedoch augenscheinlich noch nicht perfekt eingespielt, denn bei der ersten Portion Nudeln vergaß man, den Heizer einzuschalten und bei der zweiten Portion wurde zunächst vergessen, die Nudeln ins kochende Wasser zu geben (all diese kleinen Fehler passierten wahrscheinlich durch den Schock, dass Ronaldo just wenige Minuten zuvor zum europäischen Fußballer des Jahres gekürt wurde). Zum Tagesausklang genossen einige ein kühles Brauereierzeugnis, andere nahmen ein Bad im Bodensee und wieder andere genossen eine warme Dusche. Mit Einsetzen der Nachtruhe wurde es auch bei uns leiser, nicht jedoch bei der - allen Teilnehmern bekannten - Dame, deren Wortschatz anscheinend nur aus "Der kann hier nicht parken", "Der parkt ja mitten im Weg" und "Wo ist der, der soll wegfahren" bestand, obwohl auch dass durch den ausgeprägten Dialekt auch nur Vermutungen sind. Der erste Tag ging dann um Mitternacht zu Ende (Überraschung!) und so manch einer träumte in der Nacht von den netten kleinen Fröschen, was für manche jedoch auch ein Alptraum war.
Der nächste Tag bricht an, die Sonne scheint und alles ist wunderbar, wären da nicht diese elendigen Mücken, denn es juckt und kratzt und einige können die Anzahl der Stiche schon gar nicht mehr zählen. Das sind nunmal die Nebenwirkungen eines Campingplatz direkt am Bodensee. Nach einem reichhaltigen Frühstück machen wir uns direkt auf den Weg und lassen den Campingplatz hinter uns (und leider auch der tolle Radiosender auf der Toilette).
Quer durch die weiten Auen geht es Richtung Bregenz. Vorbei an "frischer" Landluft (Allerdings gibt es anscheinend Leute, die diesen Geruch wirklich gerne riechen, aber ich nenne hier keine Namen.) Auf unserer Reise kamen wir auch am wohl meist diskutierten Haus der ganzen Rundfahrt vorbei ("Man kann ja in die Badewanne reinschauen"). Bereits einen gefühlten Augenblick später stehen wir auch schon vor den Toren der Seebühne in Bregenz - die natürlich nur wegen uns offen standen. Weiter ging es am Bahnhof vorbei zum Hafen. Die Pause dort war für alle sehr entspannend und jeder konnte die kulinarische Vielfalt der österreichischen Küche ausprobieren, die von überteuertem Eis über teure Milchshakes bis hin zu nicht verfügbaren Crêpes (armer Jonas) reichte. Nach kurzem Aufenthalt ging die lustige Fahrt auch wieder weiter, allerdings wie so oft nur für einige Meter (bis zur nächsten Panne).
Das nächste Ziel war Lindau und um die Fahrzeit etwas zu verkürzen wurde ein politisch inkorrektes Lied eingestimmt, das auch aus Gründen des Jugendschutzes hier leider nicht weiter erläutert werden kann. Außerdem fingen einige Fahrer aus Langeweile an, "Ich packe meinen Koffer" zu spiele und ehe man sich versah, befuhren wir auch schon das holprige Kopfsteinpflaster des Lindauer Marktplatzes. Sofort machte sich die Jugend geschlossen auf, um das Fast-Food-Restaurant "zum güldenen M" zu besuchen, dass allerdings enttäuschenderweise geschlossen hatte. Auch der Tipp einer Mitarbeiterin im Büro der Lindauer Zeitung half uns nicht wirklich weiter ("Ich würde euch empfehlen, aus der Stadt zu fahren, dann kurz auf die Autobahn und dann direkt wieder runter. Mit dem Fahrrad sind das etwa 10 bis 15 Minuten"). Wir wären gerne im Radio gekommen, aber nur sehr ungern in den Verkehrsmeldungen... Jetzt war guter Rat teuer. Aber wie sonst auch war es Google, das uns zielgenau in eine Dönerbude lotste (An der Markierung der Karte war allerdings ein Brautmodegeschäft und die Dönerbude hieß anders als erwartet, aber die ungefähre Richtung stimmte).
Nach einer kleinen Stärkung ging es weiter, entlang des Bahndammes bis nach Friedrichshafen. Davor sollten wir jedoch noch die Bekanntschaft des "Mann mit der Jacke" machen (1 Meter breit, aber ein Ego wie ein Heißluftballon). Nachdem wir beschlossen hatten, uns als temporäre Analphabeten auszugeben, rollte der Tross wieder weiter. Friedrichshafen war bald erreicht und durchquert. Hungrig und minimal erschöpft rollten wir danach auf den Campingplatz, wo in Weltrekordzeit die Zelte aufgeschlagen wurden. Bald kam auch das Essen angefahren und wir konnten den Fleischkäse richtig genießen. Zum Tagesausklang gab es dann einige Möglichkeiten. Manche spielten "schwere Zunge", andere tranken ein gekühltes Brauereierzeugnis und einige nutzten die Möglichkeit, eine Abkühlung im See zu nehmen, bevor sich auch dieser Tag dem Ende zuneigte und sich alle schlafen legten.
Auch der nächste Morgen war ein wunderschöner Morgen, die Sonne lachte und alles war toll, wäre da nicht die überall auftretende Nässe. Aber es hilft nichts, zu warten bis die Zelte wieder trocken werden konnten wir nicht, denn wir hatten es eilig.
Die Eile kann allerdings noch so groß sein, von einem ausgiebigen und entspannenden Frühstück lässt sich niemand abringen. Danach wurden aber in Rekordzeit die Duschen angeschmissen, die Frisuren hergerichtet und die Zelte abgebaut. Mit einem inzwischen patentierten Menschenkettensystem (in dem auf eventuelle Staus keine Rücksicht genommen wird) war auch alles schnell im Anhänger verstaut und die Fahrräder wurden für die Etappe vorbereitet. Begleitet von Mr. Psycho junior („Jetzt muss ich dich umbringen“) verließen wir den Campingplatz in Richtung Konstanz.
Auf weiten Straßen und meist direkt am See entlang schlängelte sich der Radweg bis nach Meersburg. Davor allerdings machten wir noch die Bekanntschaft von grandioser Planung, denn die Menschheit hat noch nie etwas sinnvolleres erfunden, als einen Flohmarkt auf dem Bodensee-Hauptradweg zu veranstalten. Nach geschätzten 30 Minuten hatten wir es auch endlich mal durch die Menschenmassen geschafft, jedoch nicht ohne von pseudo-aggresiven Besuchern darauf hingewiesen zu werden, dass wir hier nicht zu suchen hätten (obwohl das eigentlich viel mehr auf sie selbst zutrifft). Schon wenige Minuten später war jedoch schon Meersburg in Sicht. Nach einer reichhaltigen Entspannung ging es dann auch schon weiter, also auf die 200 Meter bis zur Fähre. Gemeinsam als ganzen Gruppe wurde die Fähre befahren und wir genossen alle gemeinsam die schöne Überfahrt, NICHT! Trotz mehrmaligem Hinweisen darauf, dass von unserer Gruppe noch Leute kämen, wird hinter der ungefähren Hälfte die Schranke geschlossen und die Fähre legt ab. Egal, auf der anderen Seite war deshalb warten angesagt. Schon wenige Minuten später waren wir allerdings wieder vereint und der Tross setzte sich wieder in Bewegung. Nach eine schier endlos langen Bergfahrt und einer genauso langen Bergabfahrt standen wir auch schon mitten in Konstanz.
Es ist wahrscheinlich nicht schwer zu erraten, in welches Restaurant sich die Jugend unverzüglich aufmachte (insbesondere in Bezug auf die Vorkommnisse in Lindau). Gestärkt und tiefenentspannt wurde dann noch kurz ein Abstecher ins Lago getätigt, bevor wir uns schon wieder auf den Weg machen.
Es folgte die das einzige Mal, dass uns unser Karten-Guide (P.G. aus O.) im Stich ließ, aber auch dieser kleine Fehler war schnell wieder glattgebügelt und wir fanden doch noch den neuen Radweg parallel zur Bahntrasse. Auf leeren Radwegen und auch ohne Flohmarkt ging es vorbei an weltberühmten Sehenswürdigkeiten wie das Kloster in Hegne und, ja..., also, eigentlich..., also vorbei an der weltberühmten Sehendwürdigkeit des Klosters in Hegne. Die Strecke vor der Ankunft war dann für den Sprint freigegeben, was auch einige nutzten.
Hungrig fuhren wir dann auf den Campingplatz, wo uns schon ein Begrüßungskomitee erwartete. So schnell wie nie – so schnell, dass man sogar das Konzept überdenken muss, nichts wäre schneller als das Licht – wurden die Zelte fast schon in Wurfzeltmanier aufgeschlagen und bezogen. Einige konnten es schon gar nicht mehr erwarten, ins kühle Wasser zu springen und stürzten sich (nach kurzem Hadern „Es ist sooo kalt“) in die klare Flüssigkeit. Anscheinend vom Radfahren nicht ausgelastet verspürten ziemlich alle Schwimmer den Drang, unbedingt die vorgelagerte Plattform zu besuchen, auch wenn sich diese mit jedem Schwimmzug weiter zu entfernen schien. Angekommen herrschte Ernüchterung, denn wie auch schon beim letzten Mal nutzten einige Vögel die Plattform als sanitäre Einrichtung und dementsprechend sah sie auch aus. Da man als OfteringerIn, oder als BonndorferIn nicht als Memme gilt, bringt auch ein bisschen Sch**** niemanden aus der Ruhe.
Wieder aus dem Wasser und eigentlich direkt wieder ins Wasser (dieses mal allerdings das warme in der Dusche) wurde das ganze Moos wieder aus den Haaren gespült. Schon kurze Zeit später begannen die Vorbereitungen für das abendliche Grillbuffet. Vom Küchen-Team wurden wir mit exquisiten Speisen verwöhnt und auch die große Salatvielfalt war hervorragend. Gefolgt wurde das Abendessen von einem gemütlichen Beisammensein – zumindest bis um 22.04, denn dort kam „Niveau ist keine Handcreme“ und wies uns unfreundlich, aber bestimmt darauf hin, dass wir jetzt ruhig sein sollten, lediglich ein gewissen Herr K. mit seinem Zirkus Zebrasco durfte noch länger lärmen und die tolle Vorstellung des Abends zu feiern, die wir als Kulturfetischisten natürlich besuchten. Abgeklemmt von der Unfreundlichkeit des Aufsehers begaben wir uns also in die Zelte und bereiteten uns schon mental auf die morgige Fahrt vor, die ein richtigen hartes Stück werden würde, allerdings konnten wir uns zu dieser Zeit noch nicht vorstellen, wie hart und feuchtfröhlich diese letzte Etappe noch werden würde.
Der letzte Tag war angebrochen und die Sonne strahlte in ihrer vollen Pracht. Die Gruppe lag noch im Zelt und genoss die himmlische Ruhe, die nur ungefähr zweimal pro Stunde von einem vorbeifahrenden Zug gestört wurde. Ein wirklich erholsamer Morgen, NICHT! Denn aus heiterem Himmel (dieses Mal sogar wörtlich gemeint) krähten uns etliche Dutzend Krähen mutwillig direkt ins Zelt. Unter dieser dauernden Beschallung war an Erholung nicht mehr zu denken (wo ist der Platzwart, wenn man ihn braucht?!). Man hörte an diesem Morgen sogar waschechte Vegetarier und Tierliebhaber (Namen werden hier keine genannt) sagen: „Ich schieß' die bald ab!“, was allerdings an einem akuten Mangel ballistischer Apparaturen scheiterte. Eine gute Sache hatte diese Beschallung allerdings, den sie war ein wunderbarer Bio-Wecker, basierend auf nachwachsenden Rohstoffen. Geweckt und gestört, wurde also das Frühstück vorbereitet und ich (Niklas) ging zum Kiosk, um die Brötchen zu holen. Dort begrüßte mich eine nette und sehr zuvorkommende thailändische Dame, die mir abschließend eine Frage stellte, nämlich: „Ma do quidon?“ Erst nach einiger Zeit und mit der Hilfe von amerikanischen Kryptologen der NSA, die alles durch meine Smartwatch mitgeschnitten hatten, stellte sich heraus, dass diese phonetische Umschreibung „Brauchst du eine Quittung“ heißen sollte. Sie hatte sich aber wirklich bemüht, was ich sehr wertschätzte. Das wichtigste war jedoch, dass ich die Brötchen bekam und bald schon am Frühstückstisch saß.
Wahrscheinlich laufe ich Gefahr, mich an jedem Tag zu wiederholen, aber an diesem Tag hätte definitiv jemand von Guinness dabei sein müssen, denn ich bin sicher, wir hätten den Rekord der schnellsten Zeltabbau-Zeit geknackt und uns für immer verewigt. Auch dank unserem neuen verbesserten Menschenkettensystem war alles dann schnell im Anhänger verstaut, ein Foto geschossen und die letzten Vorbereitungen getroffen. Laut Wetterbericht war eine relativ hohe Regenwahrscheinlichkeit auf unserer Route angesagt, aber als stringente Optimisten blendete das der Großteil einfach aus, denn noch war es trocken und die Sonne schien (nur ein gewisser P. Aus B. Informierte uns regelmäßig, dass der Regen in 7, 12 oder 15 Minuten eintreffen müsste).
Wir legten aber Kilometer um Kilometer zurück und fuhren trocken der Heimat entgegen. Vorbei an malerischen Städten und Landschaften führte uns die Reise in Richtung Stein am Rhein. Dort angekommen wurden die Drahtesel abgestellt und eine kleine Stärkung eingenommen. Außerdem erfuhren wir von einem sehr redefreudigen Herrn alles, was man über die malerischen Hausfassaden in der Altstadt von Stein am Rhein, die beiden Weltkriege, die Stadt Tiengen und über adäquate Methoden zur Vermeidung von Wespenstichen wissen muss. Erschöpft von diesem kulturellen Crash-Kurs ließen wir uns erst einmal zu einem kleinen Eis nieder. Während wir das kühle Eis genossen, begann es leicht zu regnen. Rein aus Vorsicht wurden Regenjacken angezogen und die Rucksäcke fest verschnürt. Allerdings waren wir uns noch sicher, es würde nicht so lange regnen und fuhren also leicht beregnet los.
Anders als vor vier Jahren, versuchten wir nun eine neue und besonders innovative Streckenführung, die größtenteils ohne sprungartige Anstiege auskam und rollten so im (inzwischen strömenden) Regen der Heimat entgegen. Als der Regen zu stark wurde, stellten wir uns kurz auf einem Bauernhof etwas ins Trockene (nebenbei waren wir uns auch mit dem Weg nicht mehr so sicher). Allerdings waren die einzigen Lebewesen auf diesem Hof einige Kühe und die Katze. Nach einer geschätzten Viertelstunde kam allerdings ein älteres Ehepaar vorbei, die Route wurde nochmals verifiziert und wir fuhren weiter. Über seichte Hügel hinweg, kam Schaffhausen immer näher. Das nun folgende Teilstück der Strecke war kulturell besonders interessant, jedoch nicht aufgrund der Landschaft oder ähnlichem, sondern eher deshalb, weil wir uns in der Zwischenzeit in ein ganzes Orchester verwandelt hatten. Bei jedem Bremsen ertönte von überall her ein tiefes Brummen, die Nutzung der Klingel wurde damit überflüssig. Nachdem mit den Bremsen das gesamte Lebenswerk von Mozart, Bach und Beethoven aufgeführt wurde, kamen wir dann auch endlich in Schaffhausen an.
Jeder, der bei der Bodenseerundfahrt dabei war, wird allerdings wissen, dass davor allerdings noch ein gelber Kiesweg kam. Kies, Regen, Fahrräder und fehlende Schutzbleche sorgten für moderne Kunst auf dem Rücken. In Schaffhausen nahmen wir direkten Kurs aufs McDonalds (ein verbindendes Element aller vier Tage), um uns etwas aufzuwärmen. Eine kleine Stärkung durfte natürlich auch nicht fehlen. Nach dem Essen verschwanden überdurchschnittlich viele auf der Toilette, meistens um sich an der Heizung zu wärmen, oder um im Händetrockner noch kurz die Ärmel, Socken, Hände, Papiere und so weiter zu trocknen.
Allerdings muss noch ein Ereignis besonders hervorgehoben werden, denn die Teilnehmerin Nina N. Aus O. Wollte unbedingt eine heiße Schokolade kaufen, blieb allerdings beim Weggehen mit dem Arm an der Theke hängen, das Tablett kam in Schräglage und die Tasse kippte um, weshalb sich die ganze schöne und vor allem teure Schokolade über den Boden ergoss. Das war dann das Zeichen, dass es jetzt Zeit sei, zu gehen.
Direkt nach diesem Besuch stand der vorletzte große Anstieg an, aber auch dieser war bald geschafft und wir hatten einen wunderschönen Ausblick über Schaffhausen, den Rheinfall und den Regen, der erbittert nicht aufhörte. An der Bahnstrecke entlang und beinahe eben führte die Stecke bis nach Hallau. Da man heute schon einmal eine neue Strecke probiert hatte, wurde kurzerhand bestimmt, ganz entspannt über den Hallauer Berg zu fahren und innerhalb kurzer Zeit waren wir auf dem letzten Gipfel angekommen. Es folgte nun die letzte Abfahrt, in der man nochmal einfach rollen lassen konnte und ohne einen einzigen Tritt rollten wir in Eggingen über den Zoll, wechselten die Straßenseite und begaben uns auf die „Landebahn“ an der Wutach entlang. In Ofteringen wartete bereits unser Privatfotograf, der unsere Schokoladenseite (durchnässt und erschöpft) für die Ewigkeit festhielt. Es wurde noch kurz ein Treffpunkt ausgemacht, ehe sich jeder nach Hause aufmachte um zu duschen.
Andreas wurde beauftragt, Pizza zu bestellen, die dann auch pünktlich kam. Nur die Sortenauswahl ließ zu wünschen übrig, denn es war zwar alles dabei, allerdings fanden wir die Interpretation der Hawaii-Pizza sehr „interessant“, denn sie wurde nicht mit Schinken und Ananas, sondern mit Banane geliefert. Doch auch dieses kleine Hindernis hielt uns nicht davon ab, alle Pizzen restlos zu vertilgen. Nach und nach löste sich die Veranstaltung immer mehr auf, das Gepäck wurde verteilt und die einzelnen Teilnehmer verabschiedeten sich.
Insgesamt war die Rundfahrt für alle Teilnehmer ein großes Erlebnis und jeder genoss die vier Tage auf dem Rad, egal ob bei Sonne oder bei Regen. Es gab keine größeren Unfälle, nur sehr wenige Pannen und das Wetter war wie oben erwähnt, eigentlich fast immer auf unserer Seite.
Allen , die die Bodenseerundfahrt mitgestaltet haben, gilt deshalb ein großes Danke. Neben den Teilnehmern und den Organisatoren sind das natürlich noch alle anderen, die uns vor und hinter den Kulissen tatkräftig unterstützt hatten, sei es in der Küche, in der Logistik oder in einem der vielen weiteren und für das gute Gelingen der Veranstaltung wirklich wichtigen Bereichen.